Rückblick auf ein ungewöhnliches Jahr 2020 bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der FF Kirberg

Ein turbulentes Jahr 2020 liegt hinter uns: Nach einem regulären Jahresstart wurde im März völlig unerwartet eine Situation erreicht, die wir bislang nicht kannten: Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren und damit auch der Ausbildungs- und Übungsbetrieb in der Feuerwehr eingestellt – „Corona“ hieß die Ursache. Improvisation, Digitalisierung und neue Wege waren gefragt, und das auf allen Ebenen.

Dies kam im Bericht des Wehrführers Jürgen Lang bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kirberg zur Sprache.

Im Rückblick auf das Jahr 2020 nannte er aber auch die Anschaffung des neuen Mittleren Löschfahrzeugs (MLF), welches das nun im Ruhestand befindliche LF 8 im Frühjahr 2020 ablöste. Nachdem Corona-bedingt nur eine Online-Einführung des neuen Fahrzeugs erfolgen konnte, war im Laufe des Sommers mit sinkenden Inzidenzen auch endlich wieder das Üben damit möglich. Dass Homeoffice-bedingt weniger Verkehr auf den Straßen und mehr Leute zu Hause waren ist wohl auch eine der Ursachen für den Rückgang des Einsatzgeschehens: Nur 20 Einsätze verzeichnete die Kirberger Einsatzabteilung im Jahr 2020 (zum Vergleich: 2019 waren es noch 45). Zum Glück, denn auch der Ausbildungsbetrieb wurde durch die „Corona-Bremse“ stark beeinträchtigt: Nur 5.305 Stunden statt wie 2019 noch 16.075 Stunden wurden verzeichnet. Auch die Kameradschaft blieb durch die Umstellung auf den Distanz-Betrieb auf der Strecke. Dabei sei ein Verlassen aufeinander letztlich die Basis der Kameradschaft. Diese besser zu pflegen werde hoffentlich nach vorne blickend bald wieder möglich sein. Jugendwart Vincent Schwarz erläuterte in seinem anschließenden Bericht, dass der „Shut down“ im März 2020 das Motto „JF für zu Hause“ entstehen ließ. Denn mit bereitgestellten Angeboten auf der Homepage, Rätselheften, Videobotschaften und -challenges kam die Jugendfeuerwehr auf digitalem Wege zu den Jugendlichen nach Hause. Ein kleiner Lichtblick waren die im Sommer möglichen Übungen in Kleingruppen, bei denen auch das neue MLF entdeckt werden konnte. Denn eigentlich hatte der Kirberger Löschnachwuchs 2020 viel größeres geplant: „50 Jahre Jugendfeuerwehr Kirberg“ sollte gebührend Geburtstag feiern – dieser Anlauf muss nun im Jahr 2022 erneut unternommen werden. Wer dennoch die Jubiläumsgeschichte der Kirberger Jugendfeuerwehr bereits jetzt kennen lernen möchte, für den ist die Festschrift „50 Jahre JF Kirberg“ unbeeindruckt von der Corona-Situation erhältlich, warb der Jugendwart zum Abschluss seines Berichts. Eine ähnliche Geschichte zum Jahr 2020 verlies auch die Kinderfeuerwehrwartin Marina Ronshausen: Nach dem Jahresstart mit Fackelwanderung und Faschingsparty wurde der reguläre Kinderfeuerwehrbetrieb unterbrochen. Mit Rätseln in der im Juni erschienenen Kirberger Feuerwehrzeitung und einem Kinderfeuerwehr-Kalender lassen sich die Aktivitäten zusammenfassen. Besonderes Highlight: Mit einer Collage und einem Stop-Motion-Video, bei dem alle Hünfeldener Kinderfeuerwehrkinder Videos zu Hause drehen und beisteuern konnten, wurde der dritte Platz beim Wettbewerb „Unsere Kinderfeuerwehr ist sicher“ der Unfallkasse Hessen erreicht – das Video ist auf der Homepage der Feuerwehr Hünfelden zu finden.

Aufgrund des eingeschränkten Lehrgangsbetriebes im vergangenen Jahr gab es auch nur einen kurzen Block an Beförderungen auszusprechen: Katharina Walther wurde als Feuerwehrfrau, Thorsten Kees als Hauptlöschmeister benannt.



Der neue Feuerwehrausschuss (v. l. n. r.): Jürgen Lang, Sophia Lang, Bastian Buchmann, Marina Ronshausen, Maike Jäger, Christian Becker, Erik Wenzhöfer, Jan Barwig, Sebastian Schmidt, René Koch

In den anschließenden Wahlen des Feuerwehrvorstandes gab es den ein oder anderen Personalwechsel: Mit bestätigter Wehrführung in Form von Jürgen Lang und Jan Barwig (Stellvertreter), bestätigtem Zugführer Sebastian Schmidt und ebenso bestätigtem Gruppenführer Bastian Buchmann folgt nun als zweiter Gruppenführer Christian Becker neu in den Feuerwehrausschuss. Bestätigt wurden außerdem Gerätewart Erik Wenzhöfer und Kinderfeuerwehrwartin Marina Ronshausen im Amt, wohingegen Zeugwart René Koch ebenso wie Jugendfeuerwehrwartin Sophia Lang und Presse- und Schriftwartin Maike Jäger neu im Feuerwehrausschuss in die nächste Amtszeit starten. Einen großen Dank richtete Wehrführer Jürgen Lang an alle, die damit aus dem Feuerwehrausschuss ausscheiden. Dies seien immerhin „Jahrzehnte an Feuerwehrerfahrung“, so der Wehrführer.



Die scheidenden Mitglieder des bisherigen Feuerwehr-Ausschusses neben Wehrführer Jürgen Lang (v. l. n. r.): Jürgen Lang, Kristina Hannappel, Sebastian Schlesies, Vincent Schwarz, Jens Reichardt, Paul Hofmann

Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer und Gemeindebrandinspektor Mario Bauer betonten, dass es nach dem turbulenten Jahr 2020 mehr als wichtig sei, wieder schnellstmöglich mehr Routine zu schaffen und die fehlende Übung zu kompensieren. Denn der Feuer- und Katastrophenschutz müsse bestmöglich gewährleistet werden. Zurückblickend richteten beide ihren Dank an die Einsatzkräfte, die sehr gut mit der Situation und dem Umstieg auf den Online-Betrieb umgegangen seien. Insbesondere dankte der Gemeindebrandinspektor auch dem Team, welches sich federführend um die Planung und Beschaffung des neuen MLFs kümmerte und dazu – mit Corona-Hürden – einiges an Aufwänden auf sich nahm. Mit Blick nach vorne sei die aktuell laufende Impfaktion für Einsatzkräfte und das in Planung befindliche Großprojekt „Neubau des Kirberger Feuerwehrhauses“ zu nennen. „Der Weg ist klar, aber er ist erst zu bauen“, so schloss Mario Bauer die Versammlung.